Die richtige Art zu inhalieren

richtig Inhalieren mit Mukoviszidose

Die Inhalation gehört bei Mukoviszidose Betroffenen zur absolut notwendigen täglichen Therapie. Oft wird aufgrund von Routine oder einfacher Unlust die Inhalation nicht korrekt ausgeführt. Wie richtiges Inhalieren funktioniert und warum das so wichtig ist, erklären wir in diesem Beitrag!

Die Vorteile der Inhalation

Abhängig davon, welches Medikament inhaliert wird, hat die Inhalation folgende positive Effekte auf die Lunge und somit direkt auf die Lebensqualität!

  • Das Sekret löst sich
  • Die Bronchien öffnen sich
  • Die Lunge wird befeuchtet
  • Prophylaxe gegen Infekte
  • Keimreduktion

Wie geht richtiges Inhalieren?

Egal, ob mit dem PariBoy, dem PariSinus oder dem eFlow inhaliert wird, ist die folgende Inhalationstechnik immer gleich:

  1. richtige Haltung einnehmen: Bevor der erste Atemzug inhaliert wird, muss eine (auf die Wirbelsäule bezogen) gerade Position eingenommen werden. Das kann Sitzen, Stehen, Seit- oder Rückenlage sein. Um unterschiedliche Bereiche der Lunge besser belüften zu können, bietet sich ein Positionswechsel während des Inhalierens an. Für Kinder ist das regelmäßige Inhalieren im Sitzen (gerne auch mit einem Kissen im Rücken) optimal, da so eine Routine entwickelt werden kann.  Der Kopf muss ebenfalls gerade (das Kinn nicht auf die Brust fallen lassen) gehalten werden. Das Mundstück der Inhalette wird hinter die Zähne geschoben und die Zunge unter das Mundstück gelegt. Die Inhalette sollte bitte ebenfalls gerade gehalten werden. Die soeben beschriebene Position ist extrem wichtig, da sonst der Inhalationswirkstoff nicht bis in die Lunge kommen kann, sondern im Mund bzw. Rachen hängen bleibt!
  2. langsames Einatmen: Die Einatmung sollte tief, langsam aber bestimmt sein, damit das Sekret nicht durch einen zu schnellen Luftzug wieder „nach unten“ also die in Peripherie eurer Lunge gedrückt wird.
  3. Atempause: Nun folgt die Atempause, welche elementar wichtig ist, damit sich der Inhalationswirkstoff in der Lunge verteilen kann und hinter das Sekret rutscht. Achtet hierbei darauf, dass ihr den Kehlkopf nicht verschließt. Je nach Inhalationsgerät variieirt die Länge der Atempause:

    Pari Boy:     2 – 3 Sekunden
    eFlow Rapid:  bis zu einer Sekunde
    Pari Sinus: 10 Sekunden bzw. das, was möglich ist

  4. langsames Ausatmen: Die Ausatmung sollte ebenfalls langsam erfolgen, damit die Luft nicht am Sekret vorbeifließt, sondern es „hochdrückt“. Außerdem ist es wichtig, dass die Ausatmung nicht gepresst wird, bis gar nichts mehr rausgeht, da sonst die Lungenbläschen (Alveolen) leiden und sich die kleinen Atemwege verschließen. Zur Abwechslung kann auch anstatt durch den Mund durch die Nase ausgeatmet werden. Dies hat zur Folge, dass die Nase befeuchtet wird, was einen positiven Effekt auf die Nasennebenhöhlen bzw. den dort befindlichen Schleim haben kann. Da viele Keime über die Nase in die Lunge gelangen, kann dort effektiv und aktiv Prophylaxe betrieben werden.
  5. Wissen wann Schluss ist: Eine effektive Inhalation dauert rund 10 bis 15 Minuten – je nach Inhalationsgerät und Wirkstoff. Der eFlow zeigt gerne an, dass die Inhalation abgeschlossen sei, obwohl noch Wirkstoff in der Inhalette ist. Grundsätzlich sollte hier nur bei Kochsalz das Gerät geschüttelt / schräg gehalten werden, um die Inhalette ganz zu leeren!

Stenosegeräte wie zum Bespiel PEPP-System oder Flutter sollten nicht als Verstärkung der Ausatmung während der Inhalation genutzt werden, da die Konzentration auf die einzelne Technik gestört wird. Empfehlenswert ist nur, das PEPP-System isoliert während der Inhalation zu nutzen, um aufkommende „Enge“ in der Lunge zu bekämpfen.

Falls mehrere Medikamente inhaliert werden müssen, ist es wichtig, auf die richtige Reihenfolge zu achten. Vereinfacht gesagt: Zuerst die Lunge putzen (z. B. NACL, Pulmozyme, Bronchitol) und anschließend die Keime mit der Inhalation von Antibiotikum bekämpfen.

Wie die Lunge hinsichtlich einer guten Lungenfunktion sonst noch trainiert werden kann, lest ihr in diesem Beitrag.

Wir hoffen, dass euch unser Beitrag gefallen hat und möchten uns bei Mukoviszidose-Physiotherapeut Tobias Oswald für seine Mithilfe bedanken!

 

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