Leberzirrhose bei Mukoviszidose Grundlagen – Gefahren – Gewissen

Leberzirrhose bei Mukoviszidose

Mukoviszidose Betroffene haben oft noch „Nebenerkrankungen“ an anderen Organen. In diesem Artikel möchten wir uns mit der Leber bzw. der Leberzirrhose beschäftigen. Wir erklären Grundlagen zur Leber, beschreiben die durch eine Leberzirrhose entstehenden Gefahren und gehen auf den inneren Konflikt zwischen Alkoholkonsum und Leberzirrhose ein.

Grundlagen der Leber- / zirrhose

Die im rechten Oberbauch liegende und mit ca. 1,5 kg schwerstes Organ des Menschen hat verschiedene Funktionen, die alle eine zentrale Rolle im Stoffwechselprozess einnehmen. Hierzu gehört die Verarbeitung und Speicherung von Stoffen wie Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette und Vitaminen. Zudem ist sie für den Abbau von Stoffwechselprodukten und Medikamenten zuständig.

Eine Leberzirrhose entwickelt sich über Jahre bis hin zu Jahrzehnten. Die Körper ersetzt hierbei Stück für Stück das produktive Lebergewebe durch unproduktives Bindegewebe (Fibrose). Zusätzlich bilden sich durch diesen Prozess Narben und Höcker auf der Leber, welche gut auf einem Ultraschallbild zu erkennen sind und die Leber verkleinert sich. Das produktive Lebergewebe kann nicht wieder zurückgewonnen werden!

Wie stark die Leberzirrhose bereits fortgeschritten ist, kann durch eine spezielle Klassifikation anhand der Werte: Bilirubin, Quick-Wert, Albumin, Enzephalopathie und Aszites berechnet werden. Die angewendete Skala reicht von A (leichte Leberzirrhose) bis zu C (starke Leberzirrhose; jeweils gemessen an der zu erwartenden Überlebenschancen).

Gefahren der Leberzirrhose

Durch eine Leberzirrhose können verschiedene Gefahren ausgehen und andere Organe beschädigt werden. So bilden sich sog. Umgehungskreisläufe im Bauchraum und es kommt zu einem Stau in der Verbindung zwischen Leber und Milz. Hierdurch können sich Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagus-Varizen) entstehen, dessen Platzen abhängig von der Stärke der Krampfadern zu einem schnellen Verbluten des Betroffenen führt. Auch die Milz kann sich vergrößern und einen Trombozytenmangel auslösen. Durch die Vergrößerung, schiebt sich die Milz unter dem schützenden Rippenbogen hervor und kann durch starke Außeneinwirkung reißen. Eine weitere Folge der Leberzirrhose kann eine heftige Anschwellung des Bauches aufgrund von Flüssigkeit sein (Aszites). Zu den allgemeinen Nebenwirkungen der Leberzirrhose gehören erhöhte Müdigkeit, Leistungsabfall und Konzentrationsschwäche.

Gewissensfragen

Da die Hauptursache der Leberzirrhose ein übermäßiger Alkoholkonsum ist, wird den von Leberzirrhose betroffenen Patienten oft komplett vom Alkohol abgeraten. Dies ist allerdings gerade für Jugendliche schwer umsetzbar. Man möchte „dazugehören“, nicht auffallen und erst recht nicht als Langweiler dastehen – und vielleicht ist / bringt der Rausch des Alkohols dem ein oder anderen auch einfach nur Spaß, auf den man nicht verzichten möchte? Hier muss nun eine wohlüberlegte Entscheidung getroffen werden, die für jeden individuell und vorallem anhand des Zustands der Leber abgewogen sein sollte. Egal wie die Entscheidung ausfällt, es ist die Entscheidung des Betroffenen! Es ist sein Leben und ob jemand „unvernünftig“ aber intensiv oder „vernünftig“ aber zurückhaltend leben möchte, kann / darf jeder volljährige Mensch für sich selbst entscheiden. Natürlich liegt zwischen absoluter Alkoholabstinenz und extremen Alkoholkonsum eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten, mit dem Thema umzugehen: So könnte man zum Beispiel auf „harten Alkohol“ wie Wodka und Co. verzichten und ausschließlich Bier trinken. Oder man beschränkt den Alkoholkonsum auf besondere Tage wie Geburtstage. Oder es wird zwar regelmäßig aber kontrolliert (z. B. 5 Bier am Abend) getrunken.

Ich persönlich habe auch Leberzirrhose und musste auf Ultraschallbildern beobachten, wie sich meine Leber in den letzten Jahren immer mehr zersetzte. Meinen Alkoholkonsum habe ich anfangs mit 16 lebenslustigen Jahren nicht begrenzt. Das hatte einige lustige Abende zur Folge, die aber wahrscheinlich auch ziemlich leberschädigend waren. Mittlerweile habe ich für mich selbst erkannt, dass ich nicht mehr so viel trinken brauche und möchte, um einen schönen Abend zu haben. ich wende daher die beschriebene Regel an, dass ich keinen „harten Alkohol“ sondern nur Bier und Weißwein trinke. Auch das in Maßen und sollte ich mal übertreiben, gerne auch die folgenden Wochen komplett ohne Alkohol.

Wie sind eure Erfahrungen hinsichtlich Leberzirrhose? Trinkt ihr Alkohol? Habt ihr vielleicht eigene Regeln? Wir freuen uns auf eure Kommentare!

 

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