Die wichtigsten Werte des Lungenfunktionstests bei Mukoviszidose!

Mukoviszidose Werte der Lungenfunktion

Jeder Mukoviszidosebetroffene kennt den Lungenfunktionstest und kann dessen wichtigsten Wert – den FEV 1 – deuten. Was aber bedeuten die ganzen anderen Zahlen auf diesem Blatt? Dieser Beitrag erklärt die wichtigsten Werte!

Der Lungenfunktionstest gehört zu den wichtigsten Untersuchungen, die es für Mukoviszidosepatienten gibt. Dieser Test zeigt schonungslos den aktuellen Zustand der Lunge und sollte deshalb regelmäßig vom Arzt durchgeführt werden. Der Patient sitzt in einer Kabine und muss nacheinander zuerst gegen Widerstände pusten, dann tief ausatmen, so viel wie möglich einatmen und dann mit aller Kraft so lange wie möglich wieder ausatmen. Dabei werden vom Computer verschiedene Werte gemessen, welche immer in der folgenden Reihenfolge von links nach rechts dargestellt werden: Soll-Wert mit zwei Nachkommastellen in der angegebenen Einheit, erreichter Wert mit zwei Nachkommastellen, vom Soll-Wert erreichter Prozentwert mit einer Nachkommastelle.

Der König der Werte – der FEV 1

FEV 1 ist wie alle Werte des Lungenfunktionstests ein englisches Akronym und bedeutet ausgeschrieben forced expiratory volume at 1 s – auf deutsch: Einsekundenkapazität. Dieser Wert beziffert die Luftmenge, die innerhalb der ersten Sekunde der Ausatmung mit maximaler Geschwindigkeit ausgeatmet werden kann.

Ein Blick auf die verschiedenen Atemwege – MEF 75 / MEF 50 / MEF 25

Diese drei Werte beschreiben wie der maximale Fluss der Ausatmung in den verschiedenen Atemwegen ist. Die MEF 75 sagt aus, wie stark die großen Atemwege sind, die MEF 50 beziffert die mittleren Atemwege und die MEF 25 die kleinen Atemwege. In der Regel verhält es sich so, dass die Werte von den großen bis hin zu den kleinen Atemwegen abfallen – was auch irgendwie logisch erscheint, da ein kleiner Atemweg allein aus Platzmangel nicht so viel Luft befördern kann wie ein großer Atemweg.

Die Spitze der Ausatmung – der PEF

PEF ist das Akronym für peak expiratory flow und sagt aus, wie hoch der maximale Atemstrom der Ausatmung ist. Wirft man einen Blick auf die Verlaufskurve des Lungenfunktionstest, ist der PEF die höchste Stelle dieser Kurve – eben die Spitze (peak). Der Peak kann auch mit Hilfe eines Peak Flows daheim gemessen werden. Das habe ich selbst vor ein paar Jahren als wöchentliche Verlaufskontrolle gemacht, um eine abfallende Lungenfunktion frühzeitig zu erkennen, damit ich entsprechend mit mehr Sport oder Inhalation handeln kann. Wichtig hierbei: der im Lungenfunktionstest gemessene Peak ist natürlich der verlässlichere Wert!

Das, was übrig bleibt – das RV

Damit die Lunge nicht zusammenfällt, ist trotz maximaler Ausatmung immer ein kleines bisschen Restluft in den Lungenbläschen (Alveolen) vorhanden. Bei Mukoviszidose kommt es vor, dass die Ausatmung nicht tief genug geht, zu viel Restluft in der Lunge verbleibt und die „aufbläht“. Natürlich hat der Lungenfunktionstest auch hierfür einen passenden Wert – das Residualvolumen (RV). Das beschreibt wie viel Liter Luft nach der maximalen Ausatmung noch in der Lunge verbleiben. Dieser Wert sollte im Idealfall die 120% nicht übersteigen.

Einatmen nicht vergessen – IVC oder VC IN

Der IVC oder bei manchen Lungenfunktionstets auch als VC IN bezeichnete Wert bedeutet inspiratorische Vitalkapazität. Dieser Wert zeigt, wie viel Liter Luft nach einer maximalen Ausatmung maximal wieder eingeatmet werden können.

Schön und gut – aber was nun?

Nachdem wir jetzt die wichtigsten Werte des Lungenfunktionstets kurz erläutert haben, gibt es noch eine wichtige Sache zu sagen: Es sind und bleiben bloß Zahlen! Klar, diese Zahlen sagen viel über den Zustand der Lunge aus und wenn sie allzu schlecht sind, besteht Handlungsbedarf – aber macht euch bitte nicht verrückt, wenn die Werte einmal nicht stimmen! Jeder kann einen schlechten Tag haben und dann die Werte verhauen. Viel wichtiger ist doch, wie man sich fühlt! Merke ich, dass es mir so schlecht geht, wie die Werte des Lungenfunktionstests sagen oder fühle ich mich weiterhin gut, obwohl die Werte nicht stimmen? Bitte berücksichtigt diesen Aspekt immer, bevor ihr die Ergebnisse des Lungenfunktionstests bewertet!

Im zweiten Teil zum Thema Lungenfunktiontest bei Mukoviszidose zeigen wir euch, wie ihr welchen Wert effizient verbessern könnt! Einfach hier klicken!

Du magst vielleicht auch

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert