Mit Pustespielen kleine Patienten motivieren

Besonders für die kleinen Patienten sind die zur Therapie notwendigen Atemübungen oft sehr langweilig und werden wenn überhaupt nur mit großem Widerwillen absolviert. Aber zum Glück spielen alle Kinder gerne und ihr könnt die Therapie spielerisch gestalten, sodass die Kleinen ihre Lunge mit vollem Elan trainieren!

 

Leider müssen wir immer wieder feststellen, wie wenig verbreitet das Thema Pustespiele ist. Dabei gibt es aus unserer Sicht kaum eine besser Methode, Kinder zur Therapie zu motivieren. (Natürlich könnt ihr auch mit Belohnungen arbeiten. Aber die verlieren auf Dauer auch ihren Reiz.) Bevor wir euch zwei Pustespiele vorstellen, möchten wir noch ganz kurz darauf eingehen, warum wir Pustespiele so gut finden.

 

Warum Pustespiele nutzen?

Kinder durch ein Spiel zu motivieren hat zwei Vorteile:

  • Es wird mehr gemacht als nötig. Sobald der Spieltrieb von einem Kind erstmal geweckt ist und es das Spiel angenommen hat, will es gar nicht mehr damit aufhören. Immer weiter spielen, immer besser werden. Das ist natürlich extrem gut für die Lunge!
  • Ihr verbringt Zeit mit eurem Kind. Klingt erstmal banal und sicher kein offensichtlicher Vorteil, aber die gemeinsame Zeit fördert die Bindung und – extrem wichtig – ihr seht den aktuellen Zustand der Lunge, könnt einschätzen, ob alles in Ordnung ist oder sich ein Infekt anbahnt.

 

Pustespiel 1 – Der Tausendfüßler

Um „Der Tausendfüßler“ zu spielen benötigt ihr nur ein Blatt Papier, bunte Stifte und das Gerät, mit dem ihr die Lunge von eurem Kind trainieren möchtet (Pepp-System, Flutter oder einen Strohhalm). Das Spiel ist ganz simple und schnell erklärt:

Zuerst malt ihr oder lasst euer Kind den Körper und den Kopf eines Tausendfüßlers auf das Blatt Papier malen. Gerne könnt ihr dem Tausendfüßler noch einen Namen geben, um das Spiel noch kindgerechter zu gestalten. Euer Kind atmet nun tief ein und möglichst lange durch das „Trainingsgerät“ aus. Während der Ausatmung zeichnet ihr die Beine des Tausendfüßlers – so lange ausgeatmet wird, wird gemalt. Wenn die Ausatmung vorbei ist, hört ihr auch auf, das Bein zu malen. Nun lasst ihr euer Kind eine neue Farbe für das nächste Bein aussuchen und dann folgt wieder Einatmung, Ausatmung und Malen. Das Spiel dauert so lange, bis euer Kind mit dem Tausendfüßler zufrieden ist – es müssen keine tausend Beine sein, wäre aber mal ein Ziel 😉

Beitragsbild_Pustespiele

 

Pustespiel 2 – Der Pusteparcours

Für dieses Spiel benötigt ihr nur Watte, Strohhalme, Bauklötze, eine Stoppuhr (Handy geht natürlich auch) und am besten einen Tisch als Unterlage. Zuerst baut ihr mit den Bauklötzen einen Parcours. Dann wird aus der Watte ein kleiner Ball geformt. Bei dem Spiel geht es nun darum, möglichst schnell den Watte-Ball mit Hilfe des Strohhalms durch den Parcours zu pusten. Ob ihr nun zu zweit oder dritt gleichzeitig oder hintereinander zum Parcours antreten mögt, ist euch überlassen.

 

Wir freuen uns sehr darüber, wenn ihr die beiden Pustespiele mal ausprobiert und uns einen Kommentar schreibt, ob das gut funktioniert hat und ihr Spaß dabei hattet!

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