Ein Schläger, ein Ball, rote Asche und ein Netz. Der Tennis-Sport ist eine Mannschaftssportart, welche mit den individuellen Fähigkeiten verbunden wird. Auch viele Mukoviszidose Betroffene kommen diesem Sport nach! Wir zeigen euch, warum Tennis ein sehr guter Sport für euch sein kann!
Physisch anspruchsvoll und effektiv
Fangen wir bei Null an: dass das Laufen wichtig ist für Mukoviszidose Betroffene, wurde mehrfach bei uns beleuchtet und muss nicht noch einmal angerissen werden. Der Tennis-Sport bietet jedoch auch durch seine besondere Körperhaltung während des Spiels unglaublich viele Dehnmomente für den Brustkorb. Dehnung, Laufen und tiefes, gleichmäßiges Atmen vereint! Genau das, was viele Physiotherapeuten bei uns erreichen möchten und oft erreichen, wird hier unterbewusst und unter Wettbewerbsbedingungen erfüllt
Psyschich herausfordernd
Ein weiterer, oft vergessener Aspekt, ist die geistige Leistungsfähigkeit. Wer schon öfter auf dem Tennisplatz stand, der weiß, dass sich ein Match gut und gerne über 3-5 Stunden ziehen kann. 3-5 Stunden purer Fokus auf das Spiel, den Gegner und seiner eigenen Kraft. Wobei Letztere bei uns oft schneller schwindet als bei einem gesunden Menschen. Jetzt kommen wir also an den Punkt, wo wir am Stärksten sind – über dem Maximum. Denn nur, wer seine Komfortzone verlässt, kann ein Tennismatch erfolgreich bestreiten. Um diese zu verlassen, braucht es aber einen klaren Kopf und vorallem viel Disziplin. Eine Eigenschaft, die ihr als Mukoviszidose Betroffene schon euer Leben lang trainiert und täglich benötigt!
Vertrauen in Fremde stärken
Beim Tennis könnt ihr nicht nur einzeln gegeneinander antreten, sondern auch zwei gegen zwei spielen. Hierbei lernt ihr, eurem Spielpartner und seinen Fähigkeiten zu vertrauen. An Bälle, die ihr nicht erreichen könnt, kann er oder sie drankommen und umgekehrt. Wichtig dafür sind klare Absprachen, wer welchen Teil des Feldes besetzt. Die Fähigkeit, einem fremden Menschen zu vertrauen, benötigen Mukoviszidose Betroffene besonders in der Zusammenarbeit mit ihren Ärzten. Der Fachmedizinier wird richtig handeln, euch helfen – voraussgesetzt ihr vertraut ihm und trefft klare Absprachen!
Achtung, Ball!
Bei allen vorab genannten positiven Aspekten des Tennis-Sports muss bei einer Sache ziemlich aufgepasst werden: der Tennisball! Dieser kann bei guten Spielern und harten Schlägen Spitzengeschwindigkeiten von über 100 km/h erreichen. Das wird dann ein Problem, wenn eure Organe freiliegend und sensibel sind. Eine vergrößerte Milz, die aufgrund ihrer Größe nicht mehr vollständig von den Rippen überdeckt und somit geschützt wird, wird den Einschlag eines 100 km/h schnellen Tennisballs nicht schadlos überstehen und ihr seid (hoffentlich) sehr schnell im OP. Überdenkt bitte, bevor ihr mit dem Tennissport anfangt, ob es in euren Körper solche Gefahren gibt.
Grünes Licht für Tennis
Wir persönlich können diesen Sport nur empfehlen!
Zusammengefasst bietet er nicht nur physisch sondern auch psychisch ein gewaltiges Training, das für Mukoviszidose Betroffene wichtige Alltagsfähigkeiten und Charaktereigenschaften extrem positiv beeinflusst!
Geht über euer Maximum und lasst euch nicht hängen – der einzige Gegner der uns schlagen kann, sind wir selbst.