Mukoviszidose Sport: Badminton

Badminton bei Mukoviszidose

Sport. Ein Element, welches im Leben eines Mukoviszidoseerkrankten fester Bestandteil sein sollte. Wir von Muko-Coach beleuchten für euch einige Sportarten und stellen euch die Vorteile der Sportarten vor. Im zweiten Teil dieser Serie schauen wir uns Badminton genau an!

Badminton oder Federball?

Während beim Federball der Ball zwischen den Spielern mit dem Ziel, möglichst lange in der Luft zu bleiben, hin und her gespielt wird, kommt es beim Badminton darauf an, den Ball (Shuttlecock genannt) im gegnerischen Feld auf den Boden zu spielen. Es wird entweder eins gegen eins oder zwei gegen zwei in einem vorgegebenen Feld über ein Netz, welches in der Mitte zwischen den Spielfeldern gespannt wird, gespielt. Ein Satz endet, sobald ein Spieler bzw. ein Team 21 Punkte erreicht hat. Um ein Spiel zu gewinnen, müssen mindestens zwei von maximal drei Sätzen gewonnen werden. Je nach Fähigkeiten der Spieler dauert ein Spiel ca. 30 Minuten.

Bewegungsabläufe und Anforderungen beim Badminton

Das Spiel Badminton fordert und fördert vor allem die Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit der Spieler, da der Shuttlecock mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200km/h gespielt wird (der Weltrekord liegt bei 493km/h). Neben der Reaktionsfähigkeit stellt Badminton aber auch hohe Anforderung an die körperliche Fitness der Spieler. Aufgrund des Bewegungsablaufs beim Ballwechsel, werden Beweglichkeit, Geschwindigkeit, Kraft und Ausdauer benötigt. Zudem wird die Kreativität der Spieler angesprochen, damit der Shuttlecock mit einer möglichst überraschenden Schlagwahl in das gegnerische Feld und bestenfalls dort auf den Boden befördert wird.

Vorteile des Badmintons bei Mukoviszidose

Der Ballwechsel beim Badminton erfordert oft ein Schlagen des Balls über Kopf. So wird der Thorax spielerisch gedehnt. Auch wenn der Shuttlecock in die Ecken des Spielfelds geschlagen wird, erfordert der Rückschlag des Shuttlecocks eine Streckung des Brustkorbs. Durch die beschriebenen Bewegungsabläufe bleibt der Thorax flexibel und abgelegene Bereiche des Brustkorbs werden besser belüftet. Da sobald der Shuttlecock auf den Boden fällt, das Badmintonspiel eine Unterbrechung erfährt, kommt es während des Spiels immer wieder zu kleinen Verschnaufpausen. Diese sind gerade für Mukoviszidose Betroffene ideal, um „unbemerkt“ durchatmen zu können. Badminton ist leicht zu erlernen und kann bereits von kleinen Kindern gespielt werden. Aufgrund der genannten Vorteile wird bei vielen Physiotherapien zu Anfang der Behandlung von Mukoviszidose Betroffenen oft Badminton gespielt – so zum Beispiel in der Nachsorgeklinik Tannheim.

Fazit und Go!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Badminton der ideale Sport bei Mukoviszidose ist. Der Sport ist einfach zu erlernen, fördert die Beweglichkeit des Brustkorbs und hat ein sehr geringes Verletzungsrisiko für innere Organe. Zudem kann zumindest Federball fast überall gespielt werden. Ein Anfängerset mit zwei Badmintonschlägern und Shuttlecocks gibt es für ca. 20€. Für einen guten Badmintonschläger zahlt man ein bisschen mehr, was man beim Spielen allerdings auch merkt, da diese Schläger deutlich leichter und besser gespannt sind. Badminton kann sowohl in einem Verein als auch als Breitensportart in entsprechenden Verbänden und den Volkshochschulen gespielt werden.

Ich selbst habe mehrere Jahre Badminton gespielt (zuerst bei der Volkshochschule, um den Sport kennenzulernen und dann im Verein) und habe sehr gute Erfahrungen gemacht. Meiner Lunge tat diese Sportart sehr gut und durch die Erfolge bei Meisterschaftsspielen des Vereins stärkte der Sport auch meinen Ehrgeiz, meine Teamfähigkeit und mein Selbstwertgefühl. Wie ist eure Meinung über Badminton als Sport für Mukoviszidose Betroffene? Spielt ihr es auch bei eurer Physiotherapie und merkt ihr die Streckung des Thorax? Wir freuen uns auf eure Kommentare!

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