Hygienemaßnahmen bei Mukoviszidose – ich bin nicht alleine auf der Welt!

Mukoviszidose Hygienemaßnahmen

Seit einigen Jahren herrschen in medizinischen und therapeutischen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Physiotherapiepraxen besondere Hygienemaßnahmen für Mukoviszidose Patienten. Oft sorgen Regelungen wie das Tragen eines Mundschutzes für Frustration bei den Betroffenen. In diesem Artikel nennen wir euch gute Gründe für diese Hygienemaßnahmen und appellieren an eure Toleranz gegenüber anderen Mukoviszidose Patienten!

Eine Welt ohne Hygienemaßnahmen

Stellen wir uns vor, es würde keine Hygienemaßnahmen für Mukoviszidose Patienten geben. Wir würden in den Wartezimmern unserer Ambulanzen und Physiotherapiepraxen ohne Mundschutz nebeneinander sitzen. Der jeweilige Keimstatus ist völlig egal: Pseudomonas positive Patienten sitzen neben MRGN 3 Patienten und welchen, die noch gar keine Keime haben. Es werden freundlich Hände geschüttelt und sich gegenseitig angehustet. Die Wahrscheinlichkeit, dass der jeweilige Keimstatus nach dem Besuch der jeweiligen Einrichtung schlimmer ist als ohne professionelle Hilfe, ist enorm.

Die Folgen der Keimübertragungen

Versetzen wir uns nun in die einzelnen Mukoviszidose Patienten, die sich eben in unseren fiktiven Einrichtungen ohne Hygienemaßnahmen gegenseitig mit Problemkeimen angesteckt haben:

Der Patient, der vorhin noch keinen Keim hatte, ist jetzt Pseudomonas positiv und der Patient, der eben „nur“ Pseudomonas positiv war, hat jetzt den MRGN3 Keim. Beide Betroffenen sind bedient. Sie sind sauer auf „die anderen“ und enttäuscht von den therapeutischen Einrichtungen. Zudem könnten sich diese beiden Patienten Gedanken wie „Warum ausgerechnet ich?“ machen, welche leider oftmals eine Resignation hinsichtlich der Therapie nach sich zieht. Diese mentale Einstellung ist in einer solchen Situation wie der Infektion mit Problemkeimen natürlich fatal!

Doch was ist mit dem Mukoviszidose Betroffenen, der schon mit MRGN3-Keim in unsere fiktive Einrichtung kam und keine neuen Keime in der Lunge hat? Kann ihm die Infektion der anderen Patienten egal sein?

Die Folgen für die Einrichtungen

Keineswegs! Denn alle Einrichtungen, die den Hygienemaßnahmen für Mukoviszidose Betroffene unterliegen, müssen sich auch an diesen messen lassen. Das heißt im Klartext, sollte in einer medizinischen oder therapeutischen Einrichtung vermehrt Infektionen mit Problemkeimen stattfinden, werden diese Einrichtungen geschlossen. So hat unser MRGN3-Patient jetzt keine Mukoviszidose Ambulanz und keine Physiotherapiepraxis mehr – und das unter anderen aufgrund seiner Verweigerung der Hygienemaßnahmen.

 

Wir wollen euch mit diesem Artikel zeigen, dass die Hygienemaßnahmen nur zu eurem Besten sind! Klar nerven Mundschutze, Händedesinfektion und das Gefühl wie ein Außerirdischer behandelt zu werden. Aber versetzt euch doch mal in die Lage von Patienten, die noch keine Keime haben! Ihr wollt doch auch keine neuen Keime aus der Ambulanz oder Physiotherapie haben?! Bitte, bitte, bitte ein bisschen mehr Toleranz – ihr seid nicht alleine auf der Welt! Kommentare sind erwünscht!

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